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Von der Kunst, über den Monat zu kommen – Teil 2

Wer soll das bezahlen?

Der Einkaufswagen von Herrn und Frau M. ist knapp zur Hälfte gefüllt. Zweimal, wenn noch Getränke besorgt werden müssen auch dreimal wöchentlich, gehen die beiden gemeinsam einkaufen. Sie haben kein Auto, also sind sie darauf angewiesen, mehrfach in der Woche einzukaufen, weil die Schlepperei sonst nicht zu schaffen ist.

Mit dem Kassenbon in der Hand stehen sie noch einen Moment im Einpackbereich des Supermarktes, um sich die Einzelheiten ihres Kassenzettels anzusehen. So viel mussten sie bezahlen? Da muss doch ein Fehler passiert sein!? Der Wagen ist knapp halb voll, es ist nichts Besonderes oder Außergewöhnliches darin, nur der normale durchschnittliche Einkauf: Milch, Butter, Kaffee, Brot, Eier, bisschen Wurst und Schnittkäse, Fleischsalat, Obst und Gemüse, ein Haushaltsreiniger, paar Küchenrollen, Kartoffeln, Hackfleisch, Ü-Eier für die Enkelkinder, ein kleiner Strauß Tulpen, um ein bisschen Frühling in die Wohnung zu holen, wenn schon das Wetter eher nass und kalt ist. Getränke kauft Fam. M. extra ein, da muss wegen des Gewichtes ein stabiler Einkaufstrolli herhalten.

Fast dreißig Prozent mehr hat der heutige Einkauf gekostet. Und es ist im Kassenbon kein Fehler festzustellen.

Auch in anderen Bereichen sind den Beiden satte Preissteigerungen aufgefallen. Nach einer saftigen Stromnachzahlung, ist ihr Abschlag gestiegen. Gefühlt machen sich Preiserhöhungen überall bemerkbar. Von Lebensmitteln über Pflege- und Hygieneprodukte, Friseurbesuche bis hin zu Kinderspielzeug oder Kleidung für die Enkel, von Schuhen ganz zu schweigen.

Fam. M. beschließt, sich einen besseren Überblick über den Verbleib ihres Haushaltsbudgets zu verschaffen. Aber wie?

Wer Ähnliches feststellt, dem sind einige Schritte zu empfehlen, die helfen, eine bessere Übersicht zu bekommen.

Um überhaupt planen zu können, wieviel Geld für die täglichen veränderlichen Ausgaben zur Verfügung steht, ist ein Haushaltsplan der erste Schritt.

Erfassen Sie alle Einnahmen, die Sie monatlich haben.

Wenn Sie Ihre Einnahmen kennen, dann können Sie überprüfen, ob Sie alle Leistungen ausgeschöpft haben, die Ihnen je nach Familien-, Lebenssituation und Einkommensverhältnissen zustehen könnten. Vom Bildungs- und Teilhabepaket, über Wohngeld, Kinderzuschlag, aufstockende Leistungen nach SBG II, Leistungen nach SGB XII u.v.a. In einem früheren Artikel (November 2021) haben wir bereits dazu informiert. Eine Steuerklärung kann u.U. Rückerstattungen in die Haushaltskasse bringen, ein Nebenjob oder Selbstständigkeit im Nebenerwerb wirtschaftliche Engpässe entspannen. Wichtig ist, dass es immer individuelle Möglichkeiten sind, die auch als solche geprüft werden sollten. Nicht jeder Rat ist pauschal ein guter.

Ist der Einnahmenbereich abgeschlossen und ausgeschöpft, sehen Sie sich Ihre festen, regelmäßigen Ausgaben an. Passen Wohnungsmiete, Betriebskosten und Energiekosten zum Einkommen? Wie sieht es mit den festen laufenden Verträgen aus? Ist der Stromanbieter noch günstig und stabil? Der Grundversorger vor Ort mit Grund- und Ersatzversorgertarifen ist häufig einer der teuersten. Preis-Leistungs-Vergleiche lohnen sich.

Überprüfenswert sind auch Handy- und Versicherungsverträge, Uralt-Abos, die niemand mehr nutzt, die aber immer noch abgebucht werden.

Und nach der kritischen Sichtung Ihrer festen Ausgaben, gern mit Hilfe der Kontodaten, weil diese Kosten in der Regel abgebucht werden, geht es dann an die täglichen, veränderlichen Ausgaben. Hier kommt der Haushaltsplan an seine Grenzen. Hier ist ein Haushaltsbuch oder die Nutzung einer Haushaltsbuch-App empfehlenswert. Wer gern „analog“ unterwegs ist und das Aufschreiben, Rechnen mit Stift und Papier mag, kann ein Haushaltsbuch führen. Es gibt kostenfreie Exemplare, die recht praktikabel sind.

Wem das zu viel Schreiberei und Rechnerei ist, dem ist eine (kostenfreie) App zu empfehlen, die schnell und unkompliziert über das Handy genutzt werden kann und automatisch rechnet, wieviel Geld für den laufenden Monat noch übrig ist.

Und dann gilt es, alle Ausgaben genau zu erfassen und dann auch auszuwerten und Schlüsse zu ziehen.

Wie das gut und entspannt laufen kann, dazu mehr im Teil 3.

Wer an einem Haushaltsplan für die erste Übersicht oder eine individuelle Beratung interessiert ist, der kann sich an eibe e.V. wenden unter ed.ve1713522031-ebie1713522031@ofni1713522031

Ihr Team von eibe e.V.